Das Phänomen Bruxismus


Wenige Menschen kennen diesen Begriff. Bruxismus ist der zahnärztliche Fachausdruck für „Pressen“ und „Knirschen“. Häufig hört man daher von Patienten nur „Meine Frau hat gesagt, ich knirsche mit den Zähnen“ oder „Morgens, wenn ich aufwache, hab ich Kopfschmerzen“.

Woher kommt dieses Phänomen?

Das Alltagsleben eines Menschen hat sich in der letzten 100 Jahren drastisch geändert. Vor allem im Bereich Arbeitsweise ist ein große Unterschiede in modernen Industrieländern zu sehen.
Körperliche Arbeit steht hierbei zumeist nicht mehr im Vordergrund. Vielmehr das aufnehmen und verarbeiten vieler Informationen. Dieser Informationsstress muss abgearbeitet werden. Pressen oder Knirschen ist ein natürlicher Mechanismus um Stress abzubauen.

Wenn es natürlich ist wieso gibt es dann überhaupt Probleme?

Die Zähne sind tagsüber durch einen Schutzmechanismus vor Überbelastung geschützt. Dieser Schutzmechanismus ist am besten mit dem unbewussten Aufbeißen auf einen Kirschkern auszulösen, ruckartig wird der Mund wieder geöffnet, um die Belastung zu minimieren. Nachts hat man dieses Mechanismus nicht und die Zähne werden wie Mühlsteine aufgerieben. Zudem hat man wie im Fitnessstudio ein Work-out jede Nacht und die großen Kaumuskeln werden nächtlich trainiert, dies verstärkt meist den Verlauf und fördert das schnellere Voranschreiten der Effekte.

Was kann man machen?

Als direkter Schutz wird eine Schiene angefertigt wie bei einem Boxer.

Die Schiene hat zwei Funktionen:

Erstens ist es ein Schutz für die Zahnsubstanz, nicht die Zahnsubstanz wird aufgerieben, sondern die Schiene.
Zweites wird ein Reflexbogen aktiviert.

Die Frontzähne werden belastet und ein Reflex wird ausgelöst. Die Kaumuskeln können sich durch diesen Reflex nicht so stark kontrahieren (zusammen ziehen) wie sonst und es gibt längere Entspannungsphasen während des Schlafs. Dies fördert den erholsamen Schlaf.

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